3. Bildbetrachtung

3599 Am Strand Bei diesem Bild interessiert mich, ob Betrachter herausfinden, an welchem Ort sich die dargestellte Person befinden könnte. Nach einiger Zeit werde ich den Titel verraten und den Text von Ferdinand Zenetti hier zur Diskussion stellen.

 

 

Ein Kommentar

  1. Ferdinand Zenetti schrieb diesen Text zu dem Bild:
    Am Strand
    Die gekreuzten Beine unter ihr weites Kleid gezogen, hockt eine junge Frau unbekümmert da, die Hände aufgestützt, einem Gegenüber das Gesicht mit dem lustigen halb geöffneten Mund und den heiteren Augen zugewandt, keck wie die auf die Schulter fallende Haartolle, ein wenig spöttisch, herausfordernd fast.
    Wo aber ist der Strand, der Sand, wo der Himmel und das Meer? Denn das Bild heißt „Am Strand“, und wo ist der Körper, der sich der Sonne hingibt?
    Vielleicht ist das zarte nur angedeutete Blau am rechten Bildrand Wasser oder Himmel, gewiss aber ist es die Sonne, die leuchtet, glüht und wärmt in dem prangenden Rot und Gelb, das die Farbnskala des Bildes beherrscht. Sie schießt ihre Strahlenpfeile, die wir in den Linien der Struktur erahnen, vom Bilde auch auf uns, die Betrachter.
    Das ist Sommer am Meer, das ist Glut und Hitze, das ist die Heiterkeit des Menschen, der am unermesslichen Strande alles Enge, alles, Bedrängende vergessen kann, sich lösen kann und frei sein – wie die junge Frau.

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